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Otto Möhwald
Malerei und Grafik aus den Jahren 1956 bis 1998, Ausstellung vom 24.10.1998 bis zum  28.11.1999
1933
am 19. Januar in Krausebaden im böhmischen Riesengebirge geboren
1945
Vertreibung und Übersiedlung nach Uftrungen/Südharz
1948 bis 1950
Malergehilfe, erste Malversuche, Freundschaft mit dem Mater Bernhard Langer aus Stolberg
1950 bis 1954
Studium am Institut für künstlerische Werkgestaltung Halle, heute Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design, Unterricht bei Ulrich Knispel, Erwin Hahs, Lothar Zitzmann, Kurt Bunge

 

  1952
Heirat mit Gertraud Degen
1954 bis 1956
Zeichenlehrer im Honorarvertrag, Freundschaft mit Herbert Kitzel
1956
Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR
1956 bis 1963
Tätigkeit als Erdarbeiter, Entroster, Messegrafiker und Anstreicher
1963 bis 1971
Ausführung von Bauaufträgen für baubezogene Kunst an Kindergärten und Schulen, zum Teil gemeinsam mit Gertraud Möhwald
1969
erste Versuche mit der Lithographie in der Druckwerkstatt von Helmut Brade
1972
ausschließliche Beschäftigung mit Malerei und Grafik
ab 1976
intensive Auseinandersetzung mit der Lithographie, Drucken in der Werkstatt des Verbandes Bildender Künstler der DDR unter der Leitung von Meinolf Splett

Liegender Akt im Raum, 1981, 110x100

 

Durchblick mit Rückenakt, 1986, 110x130

 

Häusergruppe mit Baum, 1992, 95x110

     
1978 bis 1991
gemeinsame Druckwerkstatt mit Uwe Pfeifer, Gert Weickardt und Fotis Zaprasis, Zusammenarbeit mit dem Drucker Gerhardt Günther
1990 bis 1994

Mitglied des Künstlersonderbundes
in Deutschland e.V.
ab 1995
Mitglied von Kunst und Form e.V.
ab 1991
lithographische Arbeiten in den
Grafischen Werkstätten der Burg Giebichenstein
1991 bis 1993
Lehrbeauftragter für Malerei an der Burg Giebichenstein
Hochschule für Kunst und Design, Halle/Saale
1993 bis 1998
Professur für Malerei an dieser Hochschule
 


Sitzender Rückenakt, 1993, 54x62

 

Dem malerischen und grafischen Werk des in Halle/Saale lebenden Künstlers Otto Möhwald war die Ausstellung der Galerie am Wasserturm vom 24.10.1998 - 28.11.1999 gewidmet.
Aufgrund seiner künstlerischen Handschrift und seiner Haltung von der offiziellen Kunstkritik der DDR nicht als 'Vorzeige- künstler' vereinnahmt, ist seine Stellung in der vielfältigen, von der Hochschule Burg Giebichenstein mitgeprägten Hallen- ser Kunstszene am ehesten noch mit jener Individualität zu umschreiben, die gemeinhin (nur) der so genannten Berliner Malerschule zugeschrieben wird.
Otto Möhwalds Bildsprache ist an den Traditionen der klassischen Moderne orientiert. In der Malerei mit zurückhaltender Farbpalette und klaren Formen umgehend, strahlen die Bilder eine ganz eigenwillige Ruhe aus, eine spannungsvolle Schlichtheit, in der der Maler seine Beobachtungen der Realität umsetzt und zusammenfließen lässt. "Nicht der Zwang, mich in komplizierter Thematik auszudrücken, treibt mich, es sind die einfachen Dinge, die kleinen Ereignisse, schon tausendfach gemalt, die mich beschäftigen." (1973)

Auch mit seiner Grafik ist der Künstler den für sein gesamtes Schaffen bestimmenden drei Themen verpflichtet: Stadt- landschaft, Akt und Interieur.

Mit der Werkauswahl der Ausstellung in der Berliner Galerie am Wasserturm wird durch die Einbeziehung früher Arbeiten der Versuch unternommen, nicht einfach eine Personalausstellung zu präsentieren, sondern gleichsam im Sinne einer Retrospektive die signifikanten Linien im Werk des sensiblen Malers und Grafikers erlebbar werden zu lassen.

So wird nachvollziehbar, welche Entwicklung der künstlerische Umgang beispielsweise mit Stadtlandschaften genommen hat, das am Gegenständlichen scheinbar Abbildende immer mehr zugunsten von Abstraktion und Verknappung zurück- tretend.