.











Schnellsuche im Bestand




 

25. April bis 8. Juni 2008

Sabine Heller: Bilder und Skulpturen

 


Vernissage
Donnerstag, 24. April 2008, 19.00 Uhr
Es spricht:
Barry Mc Daniel,
Kammersänger und Kunstsammler, Berlin

Rubriken:
Intro l Skulpturen I l Skulpturen II l Bilder I
Bilder II l Biografie l Vernissage l Medienecho

Für größere Abbildung bitte auf die Miniatur klicken, JavaScript erforderlich

 

Träumen, 2007
 

Intro

 

weitere Rubriken: blättern

 

Sabine Heller lebt und arbeitet in Sieversdorf, einem kleinen Ort Brandenburgs im Oderbruch.
1981 kommt Sabine Heller mit dem Diplom aus der Keramikklasse der Kunsthochschule Berlin-Weißenssee.
Bald erregt sie Aufmerksamkeit mit einer archaisierenden Malerei auf aus Ton aufgebauten Gefäßen, kraftvoll, vital, zeichenhaft. Das Herstellen von Geschirr, von Vasen, Dosen oder Pflanzschalen ist ihr Ding nicht. Sie malt im Ton Figuren, Menschen einzeln und in szenischen Zusammenhängen.

Mit der Zuwendung vom Gefäß zur Plastik verlegt sie die Malerei vom Ton aufs Papier. Sie zeichnet mit Kreide, Kohle, Pastell und Bleistift. Es sind Zeichnungen nach Modell, Entwürfe für Figuren und freie Arbeiten, so jedenfalls gliedert sie diese auf ihrer Website. Doch eigentlich sind es alles Bilder, Bilder weil jedes Blatt intensiver Ausdruck ihrer inneren Welt ist, ob die Schwangere, die Ballspieler oder die Szenerie des elegischen Tages. Fast immer sind es Frauengestalten mit einer ganz eigenen Erotik, die das Frausein anders begreift, wahrscheinlich auf weibliche Weise. Die Szenerien weisen in eine andere Realität, in eine unwirkliche, eher phantastische. So beschreibt sie auf ihre Weise das Sein.
Die Formen sind archaisch geblieben, entrückt und verinnerlicht. Sabine Heller ist eine Malerin geworden.

Auf der »Configura – Kunst in Europa« 1991 in Erfurt macht Sie durch die monumentale Figurengruppe mit dem geheimnisvoll-mystischen Titel »Die Schildkröte kommt immer wieder zum Strand« auf sich aufmerksam. Ungebrannte Ziegel hat sie verformt, geschnitten, zusammengesetzt, zum Brennen die großen Figuren zerteilt und nach dem Brennprozess wieder miteinander verbunden.

Die Ziegelsteine verführen zur Blockhaftigkeit, angeschnitten aber offenbaren sie ihre Durchlöcherung, durchbrechen die Strenge, das Innere wird außen sichtbar und gibt den Figuren eine formale Ordnung.
Die vorhandene Struktur wird verdichtet oder vernachlässigt, betont oder unterdrückt, darin liegt der gestalterische Freiraum der von ihr entdeckten Bildsprache, der sich jedoch als größer erweist, als man zunächst denkt.
Die Figurengruppe »Die Schildkröte kommt immer wieder zum Strand« steht heute im Grassimuseum zu Leipzig.
In ihrer frontalen Hoheitsform erinnert sie an Kultbilder früherer Epochen, vielleicht der Formensprache der Ziegelskulptur geschuldet, aber doch wohl eher als plastische Umsetzung ihrer archaischen Malerei.
Die Skulpturen der 90er Jahre sind statuarisch, die vier Seiten betonend, oft auf die frontale Ansicht konzentriert. Thematisch kreisen sie um das ursprünglich Existentielle der Menschheit, um die Geburt und um die Mutterschaft. Frauen formt sie, Frauen mit Kind, Kinder im Bauch, Kinder vor dem Bauch und Kinder auf dem Rücken der Frau.

Inzwischen ist die Blockhaftigkeit einer eher barocken Bewegtheit gewichen, die sie mit üppigen Gewändern und deren Falten schafft. Aus einer schweren Befindlichkeit sind die Figuren aufgebrochen in eine neue Offenheit und Freiheit. Erregtheit steht nun im Widerspruch zur Erstarrung des gebrannten Ziegels, die äußere Haut aber bleibt hart, das Innere verwundbar.
Und die Figuren werden individueller, in der Mimik und der Gestik.
Doch die Strukturen der geschnittenen Ziegel verleihen ihnen noch immer eine gewisse Strenge, ähnlich der von gotischen Madonnen. So bleibt die Heiterkeit eine Sehnsucht nur, die Schwermut aber verliert ihren Anlass.
Über dem Werk von Sabine Heller schwebt eine heitere Melancholie. Sie ist ihr Einstieg zur Kreativität, sowohl in den Skulpturen als auch in den Bildern.

Will man die Gewichtung des malerischen Werkes gegen die des bildhauerischen abwägen, will man die Frage aufwerfen, ob Sabine Heller in erster Linie Malerin oder Bildhauerin ist, bleibt eigentlich nur die Antwort: sie ist Künstlerin.

 

 

weitere Rubriken: blättern

 

 

Ausstellungen

Kunsthandel l Erweiterte Suche  l Konditionen

Consulting

Startseite

aktuell l bisher l Medienecho

Grafik  Malerei  Plastik  l  Zeichnung  l  Künstler

Konzepte l Vermittlung

Impressum

 

 

 

Für die Inhalte verlinkter Internet-Präsenzen sind deren Anbieter verantwortlich, nicht die Inhaber der Galerie oder der Galerist. Gestaltung der Internet-Präsenz und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Genehmigung nicht verwendet werden. Werk-Abbildung: Tomas Grzimek / Einrichtung Hermann Büchner – Bildschau realisiert auf Grundlage von Lightbox JS v2.0 by by Lokesh Dhakar © 2008 – 2010  All rights reserved