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2. Juni bis 23. Juli 2006

Zwei Entdeckungen


Der Bildhauer Robert Riehl (1924 bis 1976)
Skulpturen und Zeichnungen

Die frühen Bilder der Bildhauerin
Ingeborg Hunzinger (geboren 1915)


Vernissage
Donnerstag, den 1. Juni 2006, 19 Uhr
es spricht Dr. Hildegard Gräfe

Rubriken:
Intro l Biografie l Publikationen l Vernissage l Medienecho
Riehl  Plastik I
l Plastik II l Plastik III l Plastik IV l Zeichnung
Hunzinger  Bilder I
l Bilder II l Bilder III

Biografie

 

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Im Jahre 1968 heirateten Ingeborg Hunzinger und Robert Riehl. Beide waren sie Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin (Ost), bei Gustav Seitz bzw. bei Fritz Cremer gewesen, Inge Hunzinger von 1952 bis 1954, Robert Riehl von 1951 bis 1953. Zuvor war Inge Hunzinger Assistentin an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Seit 1954 arbeitet sie als freischaffende Bildhauerin in Berlin.

Geboren wurde Inge Hunzinger 1915 in Berlin und von 1935 bis 1936 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg. Von 1937 bis 1938 absolvierte Inge Hunzinger eine Lehre als Stein- bildhauer in Würzburg und in den Jahren 1938 und 1939 war Inge Hunzinger Schülerin bei Ludwig Kasper im Atelierhaus in der Klosterstraße in Berlin. 1939 emigrierte sie nach Italien. 1949 schließlich kam Ingeborg Hunzinger zurück nach Berlin (Ost). [weitere biografische Informationen zu IH hier]

Robert Riehl wurde 1924 geboren und hatte von 1940 bis 1943 an der Akademie der Schönen Künste in München bei Josef Thorak Bildhauerei studiert, bis 1945 war er Soldat in Frankreich und anschließend in Viernheim, seiner Geburtsstadt, als Bildhauer tätig. 1951 übersiedelte er nach Berlin (Ost).
An der Akademie der Künste bringen ihm seine Begabung, seine Respektlosigkeit, seine Genuss- und Kontaktfreudigkeit gute Beziehungen zur künstlerischen und politischen Prominenz ein, aber auch Kritik und Missbilligung. Er lebte zeitweise ausgesprochen exzessiv, infolge dessen musste er zusammen mit einigen anderen Meisterschülern 1953 die Akademie verlassen. Zuvor hatte er in einer Konzeptionsgruppe der Bauakademie den ersten Preis im Wettbewerb um ein Denkmal für das KZ Buchenwald gewonnen. Der Entwurf ist aber nicht aus- geführt worden. 1953 erteilte die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten (der Vorläufer des Kulturministeriums) Robert Riehl einen Auftrag zur Schaffung von vier Großplastiken für die Magistrale in Stalinstadt (heute Eisenhüttenstadt). Riehl zieht nach Stalinstadt und entwickelt ein Konzept zur künstlerischen Ausgestaltung des bereits fertiggestellten Teils der neu erbauten Stadt. 1955 besichtigt eine Kommission die vier begonnenen, aber nicht vollendeten Plastiken und entzieht Riehl den Auftrag. Als Grund wird der unzureichend ausgebildete ?Sozialistische Realismus? genannt. Robert Riehl verlässt fluchtartig die Stadt und gerät auf dem Wege nach Berlin in einen Verkehrsunfall mit sowjetischen Militärfahrzeugen. Die Folge ist ein mehrmonatiger Krankenhausaufenthalt und die Invalidisierung. Riehl erhält eine relativ hohe Invalidenrente. Seit 1956 lebt und arbeitet Riehl wieder in Berlin. Die Arbeit an monumentalen Plastiken ist nur noch bedingt möglich, er schafft eine Reihe von Porträt- und Kleinplastiken. 1962 beteiligt er sich an der Ausstellung »Junge Kunst – Graphik und Plastik« der Akademie der Künste, die von Fritz Cremer initiiert war und von den SED-Kulturfunktionären massiv angefeindet wurde. Durch die Invalidenrente finanziell abgesichert verzichtet Riehl nun weitgehend auf Ausstellungen und Aufträge. Er lebt überwiegend in seinem Sommerhaus in Scaby bei Friedersdorf, südöstlich von Berlin, wo er ein leerstehendes Gutsgebäude als Atelier und Wohnung nutzt. Wegen ?staatsfeindlichen Schwadronierens? wird ihm Anfang der 60er Jahre die Invalidenrente um ein Viertel gekürzt und er wird unter die Beobachtung des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR gestellt. 1976 erliegt Robert Riehl einem Krebsleiden.

 

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