Am 30. März 1929 wird Waldemar Otto geboren. Nach dem
Schulabschluss beginnt Otto 1948 an der Hochschule für bildende
Künste in Berlin mit dem Studium der Bildhauerei bei Alexander
Gonda. Zur gleichen Zeit lehren an der Hochschule Richard
Scheibe, Waldemar Grzimek und Gustav Seitz. 1952 bis 54 ist Otto
Meisterschüler bei Alexander Gonda, der sich selbst zwar ganz
der Abstraktion zuwendet, seinem Schüler aber das
gegenständliche Arbeiten nicht verwehrt. Ab 1955 ist er
freischaffend als Bildhauer in Berlin tätig, zwischenzeitlich
von 1963 bis 65 ist er Artist in Residence an der University of
Notre Dame in Indiana/USA. 1973 beruft die Hochschule für Künste
in Bremen Waldemar Otto zum Professor.
Auch durch Sein Wirken wird Bremen zu einem Zentrum figürlicher
Bildhauerei, 1987 und 79 finden auf den Bremer Wallanlagen zwei
bedeutende Ausstellungen figürlicher Plastik statt, die
wesentlich von Waldemar Otto konzipiert wurden, und dreimal
wurde der Bremer Bildhauerpreis vergeben, an Alfred Hrdlicka,
Fritz Cremer und Waldemar Grzimek. 1981 ist Waldemar Otto
Ehrengast der Villa Massimo in Rom und 1995 erhält er die
Ehrengabe zum Lovis-Corinth-Preis. 1997 findet in der Eremitage
in St. Petersburg eine große Retrospektive statt und 2001 im
Nationalmuseum von Santiago in Chile. Im Jahre 2000 erhält er
den Prix Florance Gold in Monaco.
Waldemar Otto bleibt zeitlebens bei der figürlichen Plastik,
wobei es ihm gelingt alle emotionale Betroffenheit, die aus dem
Erleben der Realität gespeist wird, im Anklagenden sowie auch im
Lobpreisenden in eine gültige künstlerische Form zu gießen.
Dadurch wird das Klagende nicht zum Pamphlet und das Preisende
nicht zum Pathos. Seine Formensprache entwickelt sich zu einer
stark reduzierten Körperlichkeit, Achsenverschiebungen oder
Drehungen verleihen den Körpern Spannung und Räumlichkeit. Diese
Art der Plastizität hat eine ganz eigene Sprache, macht Waldemar
Otto unverwechselbar. Schließlich entstehen die Formen durch die
mit den Händen zur Plastik verarbeiteten Wachstafeln, sie sind
still in der Reduzierung auf die große Form, sind auf die
sinnfälligen Abläufe zwischen Flächen und Wölbungen
konzentriert, ergänzt durch die Behandlung der Oberfläche, die
zum Teil durch die stehengelassene Gusshaut reizvoll
willkürliche Elemente mit bewusst gesetzten Nuancen verbindet.
Plastiken im öffentlichen Raum von ihm stehen in 26 Städten und
seine Werke befinden sich in 23 Museen.
Erste Ausstellung der Galerie am Gendarmenmarkt mit Werken von
Waldemar Otto:
22. Oktober bis 26. November 2005
Torsi und andere Figuren
Homepage des Künstlers:
www.waldemar-otto.de |